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Praktische Naturschutzarbeit für den Kranich

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Kraniche brüten im Naturpark und sind vielerorts zu sehen.

Kraniche schützen heißt: Feuchtgebiete erhalten!

Der Kranich ist einer der Charaktervögel im Lauenburgischen. Majestätisch schreitet der große Vogel über Wiesen und Felder und sein markantes Trompeten, das vor allem im Frühjahr und im Herbst erklingt, weckt eine besondere Stimmung. Glücklicherweise hat sich der Bestand in den letzten Jahrzehnten durch erfolgreiche Schutzprojekte positiv entwickelt, nachdem der Großvogel in den 60 Jahren als Brutvogel nahezu vollständig aus unserer Landschaft verschwunden war.

Der Kranich ist für eine erfolgreiche Brut auf intakte Feuchtgebiete angewiesen. Dort findet er einen geschützten Platz zum Brüten und genug Nahrung für seine Jungen. Diese Brutplätze sind allerdings ständiger Veränderung unterworfen und leiden in den letzten Jahren zunehmend unter Trockenheit. Um ein bekanntes Brutareal auf den Feuchtwiesen der Riedebek zu erhalten, hat im Winter 2023/24 der Bagger im Auftrag des Naturparks seine Arbeit erledigt. Das Projekt wurde in enger Kooperation mit den Kreisforsten, die Eigentümer der Fläche sind, sowie der Unteren Naturschutzbehörde gemeinsam abgestimmt.

Der kleine Bach Riedebek fließt im Süden des Naturparks bei Bröthen und sein Unter- und Mittellauf wurde bereits renaturiert. Angrenzend besteht ein Vogelschutzgebiet, in dem Wachteln, Braunkehlchen und Wiesenweihe ihren Lebensraum finden. Bis 2018 brüteten erfolgreich auch Kraniche in einer geeigneten Nische auf den Niederungswiesen. Die natürliche Senke allerdings verlandete zunehmend und war immer weniger verlässlich mit Wasser gefüllt, so dass in den letzten Jahren keine brütenden Kraniche dort beobachtet werden konnten. Hier setzt eines der Naturschutzprojekte des Naturparks an: Die bestehende Hohlform wurde mit einem Bagger wieder etwas ausmodelliert, indem etwa ein Meter des Bodens abgetragen wurde. Mit dem Material und etwas Ton wurde gleichzeitig ein Entwässerungsgraben verfüllt, damit sich das im Winter aufstauende Wasser noch besser auf der Fläche halten kann. Inmitten der Senke wurde eine kleine kreisförmige Insel mit fünf Metern Durchmesser belassen. Hier können die Kraniche ihr Nest aus Binsen, Riedgräsern und weiterem Material anlegen und ihre Eier von Bodenfeinden ungestört ausbrüten.

Von genug Wasser umgeben: Hier können im Frühjahr Kraniche einen Brutplatz beziehen.

Kraniche können bis zu 25 Jahre alt werden. Kranichpaare bleiben dauerhaft zusammen und nutzen über Jahre hinweg ihr angestammtes Brutrevier. Alle Projektbeteiligten tragen nun die Hoffnung, dass die Riedebekniederung ein stabiles Brutgebiet bleiben wird.

Kraniche sind Sympathieträger und dem mythenumwobenen Vogel werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Er ist Symbol für langes Leben, Weisheit und insbesondere wird er als Vogel des Glücks bezeichnet. Und auch sonst bringt er Menschen zum Staunen: Beachtlich ist seine Größe von bis zu 130 Zentimeter Höhe. Seine Flügelspannweite beträgt beeindruckende 245 Zentimeter.

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