Artenschutz
Brutfloß für Flussseeschwalben im Naturpark ausgebracht
Anfang Februar ist ein Naturschutzprojekt aus der Naturparkförderung des Landes im westlichen Schaalsee umgesetzt worden.
Eine auf Pontons schwimmende Nistinsel die mit einer Kiesschicht bedeckt ist und prädatorensicher durch eine glatte Metallkante und mit Kükendraht gesichert ist, wurde in Dargow angeliefert. Dort wurde sie mit Hilfe eines Krans entladen und mit Unterstützung des Fischers Jan Schneider mit dem Boot auf dem Schaalsee transportiert. An einer festgelegten Stelle ist die Insel dann mit Hilfe von Betongewichten durch den Hersteller der Brutinsel, die Firma Metallbau Müller aus Rechlin, mit Ankerseilen verspannt worden. Zusätzlich werden zur Unterstützung der Besiedelung schattenspendenden Tonfirsthauben auf der Kiesfläche ausgebracht. Die Umsetzung wurde durch die Naturparkpartnerin Hannelore von Witzendorf unterstützt auf deren Fläche die künstliche Brutinsel ihr neues Zuhause fand.
Die Naturparkverwaltung kann sicherstellen, dass die Brutinsel zukünftig betreut und der Bruterfolg beispielsweise mittels Wildkamera und regelmäßigen Beobachtungen überwacht wird.
Auf dem Schaalsee im an den Naturpark angrenzenden Biosphärenreservat wurde vor einigen Jahren eine künstliche Nistinsel vorrangig für Flussseeschwalben ausgebracht. Diese Nistinsel wurde sehr erfolgreich angenommen und jedes Jahr brüten dort ca. 20 Brutpaare und ziehen erfolgreich Ihre Küken auf. Es gibt auch ebenso sehr positive Erfahrungen von einem ähnlichen Brutfloß im Mechower See, dessen Westufer im Naturpark Lauenburgische Seen liegt.
Aus den positiven Erfahrungen und ersten Bewertungen von Ornithologen ist es als sinnvoll erachtet worden, eine weitere Nistmöglichkeit auf dem Schaalsee anzubieten, so dass die dort herangewachsenen Jungvögel Möglichkeiten zur eigenen Brut bekommen. So kann die Population erfolgreich erhalten und ggf. vergrößert werden. Das Vogelschutzgebiet Schaalsee mit seinen zahlreichen Naturschutzgebieten bietet dafür ausreichend Kapazität.
Die Flussseschwalbe ist laut aktueller Roten Liste der Brutvögel Schleswig-Holsteins als gefährdet eingestuft, da die Art über die letzten Jahre starke Bestandsschwankungen und –verringerung vor allem wegen ungeeigneter Nistmöglichkeiten und Prädation gezeigt hat.
Die Kosten der Maßnahme von ca. 30.000,- € wurden mit der Naturparkförderung des Landes mit 25.000,- € unterstützt.
Einen kleinen Eindruck des Einsetzens in den Schaalsee können Sie sich hier ansehen: Link zum YouTube Video